Dawodo sagte am 12.12.2010, 14:34:
Man kann definitiv nicht leugnen, dass RuneScape auf Wettbewerb, Prestige und Highscores basiert. Das hat man auch deutlich gesehen, als die 99er-Umhänge eingeführt wurden: Wo früher kaum einer Gebet 99 gemacht hat (98 reichte für Kampfstufe 126, was die höchste war), gibt es heute kaum einen mehr, der sich mit 98 begnügen würde. Fertigkeiten, die nicht wirklich nützlich waren auf hohen Stufen wurden nur so weit trainiert, wie nötig, man hat sich dann lieber auf Sachen konzentriert, die einem mehr Spaß gemacht haben. Auch bin ich der Meinung, dass RuneScape ohne die Highscores massiv weniger gespielt würde.
Natürlich spielt nicht jeder so auf Erfolg und Prestige bedacht, das werfe ich niemandem vor, aber ich glaube, dass die meisten Spieler zumindest eine gewisse Zeit lang nur nach 99ern streben und dafür viel (zu viel) Zeit aufwenden. Dass da auch nur das Produkt eine Rolle spielt, ist klar. Und die Arbeit, die man dafür verrichten muss, wird in Kauf genommen (und niemand kann mir sagen, dass mehrere hunderttausend Granitblöcke/Holzscheite/etc. abzubauen keine Arbeit ist).
Jagex unterstützt das Ganze natürlich - 99er-Umhänge waren in dieser Richtung ein voller Erfolg. Und warum zur Hölle ist Kerkerkunde nicht nach Stufe 99 beendet? Grund für die 21 weiteren Stufen gibt es meiner Meinung nach keinen, es fällt völlig aus dem System. Das ist eher ein Versuch, den Spieler länger beim Spiel zu halten - je mehr jemand zu tun hat, desto länger zahlt er Gebühren

Die fehlende Kommunikation war übrigens auch schon immer so - mit vielen Deutschen in den englischen Welten konnte man zwar viel mehr reden, aber unter den englischen Spielern war es das selbe Spiel wie unter den Deutschen momentan - ich nehme an, wenn man ein Spiel in einer fremden Sprache spielen muss, schreckt das jüngere Spieler eher ab.
Du hast natürlich in vieler Hinsicht Recht.
Aber liegt nicht der Sinn eines jeden Spieles (oder Wettkampfes) darin, sich miteinander zu messen?
Gerade in Computerspielen - ob man nun in einem "Jump and Run" eine bestimmte Stufe schafft, oder in einem RPG ein Lvl oder einen Skill - liegt ein Sinn immer im Vergleich mit Mitspielern. Dies an sich ist ja auch gar nicht verwerflich.
Es kommt meiner Meinung nach immer auf das "wie" an. Man kann den Weg zum Ziel machen oder das Ziel zu seinem Dämon. Im letzteren Fall ist es sicherlich sehr harte Arbeit. Im ersteren - Spaß.
Natürlich ist es Strategie eines jeden Spieleanbieters, nicht nur möglichst viele Kunden zu ergattern, sondern diese auch möglichst lange bei der Stange zu halten. (Siehe als Beispiel nur Blizzard mit ihrem WoW, die mit jedem Update eine Erweiterung der Höchststufe kombinieren). Auch dies ist ganz natürlich, auch wenn Du Recht hast, dass KK 120 unnötig, wie ein Kropf ist. Wirtschaftsinteressen lassen sich halt nicht verleugnen.
Der - für mich - störendste Aspekt ist halt wirklich der, der mangelnden Kommunikation. Man trifft fast nur noch sehr sehr junge Spieler, die gebrochenes Denglisch brabbeln und deren kommunikative Fähigkeiten sich auf "Hey Bro, lolz, lvl? und Froinde" erschöpfen. Sätze von epischer Länge sind dann schon mal: "mir ist langweilig, leihst Du mir....x, wie machst Du Geld und Nice CB".
Aber dies dürfte bei den PvP Welten oder bei den F2P´s sogar noch um einiges ausgeprägter sein. Niveau zu finden ist halt nicht so leicht.