Yuishin sagte am 10.02.2009, 13:25:
Die Parallele zwischen beiden: Es sind erfolgreiche Selbstdarsteller. Inwiefern ist es aufrichtig, sich für jene Fehler zu entschuldigen? Es wirkt aufrichtig, und ist taktisch klug.
(ich verweise auf Obamas "I screwed up" - er entschuldigt sich für anderer Leute Fehler und erscheint selbst ehrlich und aufrichtiger als jemand, der die Verantwortung, die er selbst nicht tragen muss, auf den tatsächlich Verantwortlichern abwälzt. Er verliert durch diese Entschuldigung jedoch nichts, sondern gewinnt Ansehen; nur ehrversessene Narren sind verblendet genug, die eigene Ehre über die eigenen Interessen zu stellen, würde ich mal sagen.
Politiker sind einfach opportunistisch, und Gerhart schreibt uns ja als Repräsentant von Jagex, also in ähnlicher Funktion.)
Und, mach dir mal keine Illusionen, auch Jagex wird sicherlich weiterhin ab und zu auch unbeliebte Entscheidungen durchsetzen.
Ich denke zum Thema Obama... Das Amt formt die Entscheidung. Unabhängig von seinen eigenen Einstellungen übernimmt der US-Präsident ja sofort die Verantwortung für 2 große Kriegsschauplätze, die US-Industrie, Schulden etc.
Da wirken sich die eigenen Einstellungen und Ideale nur zu einem bestimmten Anteil aus, will sagen: Die Handlungen können nicht in völligem Widerspruch zu den Handlungen der Vorgänger stehen.
Oder aber man wälzt die unbeliebten Entscheidungen auf die Ministerien ab, wie Angela Merkel.^^
Obama würde ich mitte Links einordnen, gemessen an seinen Wahlversprechen, ca auf SPD-Linie.
In ihren Reformen ist die SPD ebensosehr Mitte-Rechts, wie Obama es sein wird und muss.
Ja, ich widerspreche dir nicht in dem Fakt, dass sie ziemlich ähnlich handeln. Jedoch denke ich, dass Gerhart es sich weit weniger leisten kann seine Versprechen nicht zu halten als die meisten Politiker. Vielleicht täusche ich mich da aber. Und viele Hoffnungen, dass sich z.B. im Customer Support was ändert, habe ich nicht, aber Trämen darf man ja wohl

Obama mitte Links einzuordnen ist imho (und laut diversen Zeitungen) aber falsch. In der NZZ gabs einmal einen sehr schönen Artikel (den ich leider im Moment gerade nicht mehr finde, ich arbeite aber daran) in der Obama mit anderen Politikern verglichen wird. Obama war zwar näher in der Mitte (war ein vierachsiges Diagramm) als andere Politiker, jedoch definitiv nicht links einzuordnen. Zu der SPD kann ich leider nicht viel sagen, da ich in der Schweiz lebe
lg
Edit: Ausserdem denke ich, dass Obama nicht den Hauch einer Chance gehabt hätte, wenn er kein Christ wäre oder zu weit links propagandiert hätte. Da verstehen viele Amerikaner keinen Spass (wieviele Atheisten gibt es in Amerika, die (mehr oder weniger) wichtige Staatsposten besetz(t)en?).
Dieser Beitrag wurde von misch66 bearbeitet: 10. Februar 2009 - 16:56 Uhr