Hm, dann schreibe ich hier auch nochmal ein wenig.
Richtig packend fand ich eigentlich immer nur Rollenspiele, da man hier eben den Charakter in der Regel eine ganze Weile begleitet, selbst aufbaut oder zumindest gut kennenlernt. Bei dem ein oder anderen Spiel war das für mich sogar ein Hauptgrund, sie so lange und gerne zu spielen.
Aus anderen Genres würden mir nur Spiele wie Monkey Island 1+2, Indiana Jones 1-3 oder Baphomets Fluch 1+2 einfallen, weil das Alter Ego einfach ungemein witzig ist und man sich gerne mit der Figur identifiziert und sehen will, wie es mit ihr weitergeht (wobei in allen drei Fällen die danach folgenden Teilen in meinen Augen ziemliche Beleidigungen waren).
Bei den Rollenspielen fallen mir spontan auch schon einige ein:
Baldur's Gate 1+2, Icewind Dale 1+2, Neverwinter Nights... die ganzen Forgotten Realms Dinger rund um Baldurs Tor eben.
Hier finde ich es so nett, dass man Chars oder ganze Gruppen ins nächste Spiel übertragen und dort die Figur in neuen Abenteuern weiter ausbauen kann - die Story ist auch immer sehr nett. In Baldur's Gate 2 ist außerdem die zwischenmenschliche Handlung richtig gut gelungen - es kann z. B. zu Liebschaften zwischen Chars kommen, genau so gut kann man allerdings auch gezwungen sein, gegen eigene Gruppenmitglieder kämpfen zu müssen; je nach dem eigenen Verhalten. Ein edler Paladin schaut z. B. nicht einfach zu, wie man hilflose Bauern schlachtet.
Fallout 1+2 waren einfach mal etwas völlig anderes, diese postnukleare Welt fand ich direkt packend, der Humor ist einfach voll mein Geschmack - und überdies erinnert es mich auch immer an gute alte Pen&Paper Zeiten, als fleißig Shadowrun gespielt wurde. Ganz anders und absoluter Kult.
Avalon 1-6... eine schier unendliche Geschichte, extrem viel zu lesen, im Grunde ist es wohl eine Art spielbares Buch.
Auf jeden Fall fand ich es herrlich, auch wenn die Graphik ziemlich antik ist.
Gothic 1+2+NdR fand ich auch richtig packend, dafür hab ich sogar RS vernachlässigt, hehe... und mir fällt gerade auf, dass ich die Spiele mal wieder aus dem Schrank holen müsste. Auf den Spuren des mächtigen Xardas zu wandeln fand ich am nettesten.
Diablo 1+Hf+2+LoD sind für mich ohnehin absolute Meilensteine, auch wenn sie streng genommen natürlich keine Rollenspiele sind. Die Videos waren grandios, die Spiele an sich auch mit dem X-ten Char noch packend. Diablo war überdies mein erstes Onlinespiel, zeitweise war ich in beiden Spielen in einem Clan mit Rl-Freunden und anderen Nerds aktiv. War dann toll, wenn nachts um drei das Telephon klingelte und irgendein übermüdeter Kerl dir was davon vorlaberte, wie dringend sie gerade aus nichtigen Gründen nen Zauberer oder Necro bräuchten...
Arcanum - Von Dampfmaschinen und Magie, muss auch noch genannt werden. Das Spiel kann man 20 mal durchleben und hat noch immer nicht alles erlebt, da der Verlauf des Spiels in vielen kleinen Dingen so massiv von Rasse, Geschlecht, Skillung, Gesinnung, Entscheidungen etc. abhängig ist, wie ich es selten gesehen habe. Noch dazu sind die Gegensätze einfach toll - nicht nur gut und böse, wie man es häufiger findet, sondern auch teschnisch oder magisch versiert. Es ist vom magiebegabten Elfen über den Haudrauf-Oger bis hin zum Flammenwerfer-Maschinenrüstungs-Zwerg wirklich alles dabei. Noch dazu wird einem am Spielende immer in nem netten Video gezeigt, welche Folgen die eigenen Taten auf die Zukunft Arcanums hatten... und natürlich will man es beim nächsten Mal entweder besser machen, oder die Welt noch mächtiger ins Chaos stürzen. Meiner Meinung nach ein absolut zu Unrecht unterbewertetes Spiel, das einfach zu nem ungünstigen Zeitpunkt auf den Markt kam.
Zuletzt fällt mir natürlich noch mein persönlicher Evergreen "Das Schwarze Auge III - Schatten über Riva" ein. Ich saß Tag und Nacht wie gebannt vor dem Rechner, auch wenn es nach heutigem Standard graphisch nicht viel hergibt und halt ein richtig klassisches Rollenspiel aus Egoperspektive ist. Kann ich leider nicht mehr spielen, da es zu alt ist und ich noch keinen gescheiten Emulator dafür finden konnte. Aber wer es irgendwie mal spielen kann, sollte es tun.
Mein traurigster Moment in einem Spielverlauf war übrigens das Ableben meiner Flügelfrau "Spirit" in Wing Commander 2 auf dem Amiga. Ich war echt fertig, oh Mann.
"Leb wohl, mein Freund." *kaboom* "Neeeiiin! Spiiirit!"... Nur für dich habe ich den verdammten Kilrathi und diesem Colson ihre Allerwertesten aufgerissen.
